Theodor von Hörmann

1840 Imst/Tirol - 1895 Graz

Theodor von Hörmann wurde am 13. Dezember 1840 in Imst/Tirol geboren. Im Alter von fünfzehn Jahren begann er seine militärische Laufbahn in Krems und blieb als Berufsoffizier in der Armee. Er unterrichtete an verschiedenen Militärschulen neben Exerzieren, Turnen und Fechten auch Zeichnen. Dort wurde man auf sein Talent aufmerksam und erlaubte ihm, an der Akademie in Wien zu studieren. 1871/72 besuchte er die Klasse für Landschaftsmalerei bei Peithner von Lichtenfels neben Hugo Darnaut, Hugo Charlemont und Adolf Hölzel, wechselte dann aber zu Anselm Feuerbach. Auf der Wiener Weltausstellung 1873 wurde er erstmals mit der Schule von Barbizon konfrontiert. Während der Jahre 1875 bis 1882 unterrichtete er in der St. Pöltener Militär-Realschule Zeichnen und lernte während dieser Zeit Emil Jakob Schindler kennen. Auf Grund einer Augenkrankheit wurde er 1884 in den Ruhestand geschickt. Noch im selben Jahr heiratete er Laura Bertuch in Wien und wurde Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Nach seiner ersten Frankreichreise im Jahr 1886 mietete er im Jahr darauf ein Atelier in Paris. Mehrfache Reisen auf die Kanalinseln folgten. Auf der Pariser Weltausstellung 1889 erhielt er für sein Gemälde „Mondnacht im Dorfe Samois" eine Auszeichnung. Die konservative Wiener Künstlerhausjury dagegen sollte das Bild ablehnen. Ab 1990 hielt er sich im Sommer in Znaim auf. Vor allem die sanften, hügeligen Landschaften in Niederösterreich und Südmähren waren seine bevorzugten Motive. Nach Kontakten mit Malerkollegen wie Adolf Hölzel wurden die Farben seiner Bilder kräftiger und wuchtiger. Seine letzten drei Lebensjahre verbrachte der Künstler in Wien. Dort publizierte er 1892 die Broschüre „Künstlerempfindungen", in der er seine Kollegen offen kritisierte und sich als Sprecher der Jugend etablierte. 1894 unternahm er seine letzte Italienreise. Am 1. Juli 1895 starb Theodor von Hörmann im 55. Lebensjahr auf einer Durchreise in Graz. Im selben Jahr veranstalteten die „Freunde des Künstlerhauses" eine Gedächtnisausstellung mit 234 Gemälden.