Rudolf von Alt

1812 Wien - 1905 Wien

Als ältester Sohn des im Jahr zuvor aus Frankfurt zugewanderten Jakob Alt und der Niederösterreicherin Anna Schaller wurde Rudolf Alt am 28. August 1812 in der Alser Vorstadt zu Wien geboren. Früh begann seine Mitarbeit in der väterlichen Werkstatt, der junge Sohn übertraf den Vater rasch an künstlerischem Talent. Rudolf besuchte ab dem Jahr 1826 die Wiener Akademie, ab 1829 kann man von der Entstehung ausgereifter Aquarelle sprechen, die die Entwicklung des malerischen Genies früh bezeugen. 1828 bereiste er noch gemeinsam mit seinem Vater die Alpenländer bis nach Venedig, 1835 gelangte er schließlich erstmals nach Rom, Neapel und Capri. In den vierziger Jahren erreichte er seinen ersten künstlerischen Höhepunkt. Der Tod seiner jungen Frau stürzte Rudolf von Alt jedoch in eine tiefe Depression, wozu das Sturmjahr 1848 mit seinen Turbulenzen ein Übriges beitrug. Aus finanziellen Gründen war er nun gezwungen, Interieurs in Schlössern zu malen - eine mühselige Aufgabe, die ihn beinahe sein Augenlicht gekostet hätte. 1863 wurde er auf die Krim berufen - hier wurde der neu errichtete Zarenpalast Thema seiner Aquarelle. Es folgte abermals eine Reise nach Rom sowie 1867 eine weitere Italienreise, die ihn bis nach Sizilien führte. 1874 übernahm Alt die Präsidentschaft des Wiener Künstlerhauses. 1875 hielt er im Auftrag der österreichischen Regierung die schönsten Bauwerke der Monarchie fest. 1882 wurde er in den Adelsstand erhoben. Öffentliche Ehrungen, Sammlerbegeisterung und die Bewunderung durch die Avantgarde der Secession (er wurde 85-jährig deren Ehrenpräsident) zeichneten seinen Erfolg aus. Mit seinem Spätwerk, in welchem er sich von jeglichem Naturalismus entfernt hatte und eine lichterfüllte, impressionistisch-freie Malerei ausübte, setzte er neue gestalterische Maßstäbe. Rudolf von Alt war unzweifelhaft einer der bedeutendsten Aquarellmaler. Er starb am 12. März 1905 in Wien.