Nach dem Besuch der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien beschäftigte sich Nitsch in den 1950er und 1960er Jahren mit Malerei, die stark durch tachistische und abstrakt- expressionistische Strömungen beeinflusst war. Parallel setzt eine intensive Beschäftigung mit Religion und Mystik ein. 1957 beginnt er mit der Entwicklung der Idee des „Orgien-Mysterien-Theaters" als mehrtägiges Gesamtkunstwerk aus Musik, Tanz und Tierschlachtungen. 1960 erste theatralische Malaktion am technischen Museum in Wien. 1962 Aktion und Manifest „Blutorgel“ mit Adolf Frohner und Otto Muehl. In der 7. Malaktion legt Nitsch den liturgischen Charakter späterer Aktionen an. 1970 findet die 34. Aktion in der Binghampton State Unversity of New York statt und wird mit ca. 1000 Spielteilnehmern durchgeführt. Ab 1971 finden die Aktionen regelmäßig in Schloss Prinzendorf / NÖ statt. „Schüttbilder", die im Zuge der kultähnlichen Aktionen entstehen, stellen eine Verbindung von Tafelbild und Aktionsrelikt dar. 1972 und 1982 Teilnahme an der documenta (V und VII) in Kassel. 1989 Retrospektive am Museum moderner Kunst, Wien. 1989 - 1995 Professur an der Hochschule für bildende Kunst in Frankfurt. 1995 Ausstattung und Regiebeteiligung an der Oper „Herodiade“ von Jules Massenet an der Wiener Staatsoper. 1998 „Sechs-Tage-Spiel“ in Prinzendorf. Lebte und arbeitete in Wien und Prinzendorf bis zu seinem Tod 2022.
Hermann Nitsch
1938 Wien - 2022 Mistelbach
-
64
K/Sheila/05
-
72
Ohne Titel
-
73
Ohne Titel
-
67
Ohne Titel
-
72
Schüttbild, Ohne Titel
-
65
Schüttbild, Ohne Titel