Unser diesjähriger Frühjahrskatalog umfasst eine breite Auswahl beeindruckender Kunstwerke vom Biedermeier bis zur Gegenwart.
Die Reise beginnt zeitlich mit dem niederländischen Künstler Elias Pieter van Bommel, dessen detailreiches Gemälde „Der neue Markt in Wien“ beinahe dokumentarische Züge annimmt. Von Österreich geht es ins Venedig der Jahrhundertwende. Während sich Eugen von Blaas in einem atemberaubenden Portrait einer Venezianerin widmet, haben die Gemälde von Antonietta Brandeis die verwinkelten Kanäle, imposanten Plätze und umtriebigen Häfen der Handelsstadt als Sujet.
Dem Meer sind auch die Werke Leontine von Littrows und Alfred Zoffs gewidmet. Zweiter erschafft mit seinem Gemälde „Mondnacht bei Duino“ ein angenehm-schauriges Nachtszenario. Eine ausdrucksstarke Symbiose aus Licht und Schatten, Wasser und Pflanzen findet sich in Olga Wisinger-Florians Gemälde „Im Schilf“, welches einerseits ihre Virtuosität im Bereich der Pflanzenmalerei, anderseits ihren Sinn für Stimmung und Lebendigkeit zum Ausdruck bringt.
Der Sezessionist Gustav Klimt ist selbstverständlich auch wieder vertreten. In seinen beiden Bleistiftzeichnungen gewährt der Künstler einen intimen Einblick in seine Aktstudien. Mit ebenso viel Sensibilität ist auch Josef Engelharts „Frau bei der Toilette“ ausgeführt. Die bunten Pastellkreiden auf dem graublauen Papier verleihen dem Bild einen beinahe lasierenden Effekt und verstärken gezielt die Intimität der Szene.
Der schnelle, sicher ausgeführte Strich, mit dem der ruhende Mädchenakt von Ernst Ludwig Kirchner gezeichnet ist, spiegelt sich auch in den Blättern von Egon Schiele wieder. Besonders hervorzuheben ist dabei seine Kreidezeichnung „Mutter mit Kind“, die eine innige Umarmung zeigt. Unverkennbar sind auch Emil Noldes farbintensive Aquarelle. Erika Giovanna Klien stellt mit ihrem breitgefächerten OEuvre die wichtigste Vertreterin des Wiener Kinetismus dar und ist auch dieses Frühjahr mit ausgewählten Werken vertreten.
Neben Alfons Waldes farbenfrohen Darstellungen der Tiroler Alpen mit ihren Menschen, Häusern und Traditionen, zu sehen in seinem Bild „Bergfrühling“, zeigt sich im Werk „Weiblicher Akt im Wald“ auch sein Interesse für erotische Aktdarstellungen. Österreichs Seen, Teiche und Landschaften werden in den atmosphärischen Werken Karl Maria Schusters, Felix Heubergers und Ferdinand Brunners hervorragend gewürdigt. Pastellfarbige Aquarelle von Oskar Laske entführen uns wiederum ins umtriebige Wien und Salzburg der 1940er Jahre.
Die österreichische Kunst ab den 1950er Jahren wird von den fantasievollen Welten Friedensreich Hundertwassers und Arik Brauers eingeläutet. Diesen folgen die ausdrucksstarken Werke von Markus Prachensky, Maria Lassnig, Hermann Nitsch und Max Weiler, mit denen nun endgültig die Moderne angekommen ist.